Das Unternehmen

Die Tengelmann Twenty-One KG ist die in München ansässige Holding der Tengelmann-Unternehmensgruppe, einem seit 1867 bestehenden Familienunternehmen. Wir verstehen uns als aktiver Family Equity Investor und halten aktuell mehr als 50 Beteiligungen in Europa und in Nordamerika.

Zu unserem vielfältigen Beteiligungsportfolio gehören einerseits große Handelsunternehmen wie OBI und KiK, aber auch die Immobiliengesellschaft TREI, das Energieberatungsunternehmen Tengelmann Energie, das Versicherungsunternehmen Tengelmann Assekuranz sowie die Tengelmann Audit.

Unsere Tochtergesellschaften Tengelmann Ventures, Emil Capital Partners und Tengelmann Growth Partners investieren in Start-Ups und Grown-Ups in Europa und in Nordamerika.

Geschäftsführung

Die Tengelmann Twenty-One KG wird durch eine vierköpfige Geschäftsführung unter dem Vorsitz von Christian W.E. Haub (CEO) geleitet.

C. Haub

Christian W. E. Haub
Chief Executive Officer

Christian Haub ist alleingeschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Tengelmann und Vorsitzender der Geschäftsführung der Tengelmann Twenty-One KG. Er ist Gründer und Chairman von Emil Capital Partners, der US-amerikanischen Venture Capital Gesellschaft der Unternehmensgruppe Tengelmann. Zuvor war er CEO der The Great Atlantic & Pacific Tea Company, Inc. (A&P). Seine Berufslaufbahn begann er 1989 im Investment Banking bei Dillon Read in New York. Er ist Mitglied im Aufsichtsrat von Metro Inc. in Montreal, einem der größten Lebensmittel- und Drogerieeinzelhändler in Kanada. Christian Haub hat Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität in Wien studiert und mit dem Diplom abgeschlossen.

A. Guldin

Dr. Andreas Guldin
Chief Global Strategist & Owner Representative

Dr. Andreas Guldin ist Geschäftsführer und Generalbevollmächtigter der Tengelmann Twenty-One KG. Er betreut alle zentralen strategischen Initiativen der Unternehmensentwicklung in enger Abstimmung mit dem geschäftsführenden Gesellschafter und ist darüber hinaus Mitgründer und aktueller CEO der amerikanischen VC-Gesellschaft Emil Capital Partners (ECP) sowie Sprecher der Geschäftsführung der Tengelmann Ventures (TEV). Er blickt auf fast 25 Jahre Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Familienunternehmen zurück. Vor seiner Tätigkeit bei Emil Capital Partners war er unter anderem Co-CFO der Tengelmann-Gruppe, CFO von E. Breuninger und Chief Strategy Officer der The Great Atlantic & Pacific Tea Company (A&P). Andreas Guldin ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler, absolvierte an der London Business School sein MBA-Studium und ist ferner diplomierter Psychologe. Er lehrte als Gastdozent u.a. an der EBS, den Universitäten Stuttgart und Düsseldorf sowie an der HSG in St. Gallen.

A. Farago

Ágnes Faragó
Chief Financial Officer

Ágnes Faragó ist Geschäftsführerin der Tengelmann Twenty-One KG und verantwortet als CFO die Bereiche Finance, Real Estate, IT und Compliance. Der Unternehmensgruppe Tengelmann gehört sie seit mehr als 20 Jahren an und hatte in dieser Zeit verschiedene Führungsaufgaben in den Bereichen Controlling, Finanzen und M&A inne. Seit Juni 2016 ist sie Geschäftsführerin Finanzen der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG. Vor ihrem Eintritt in die Unternehmensgruppe im Jahr 1997 bekleidete sie unter anderem verschiedene Führungspositionen bei der SKÁLA-COOP Gruppe, einem der führenden Einzelhandelsunternehmen Ungarns. Ágnes Faragó ist Diplomökonomin und hält einen MBA-Titel der Budapest University of Technology and Economics.

J. Götting

Jela Götting
Chief People Officer

Jela Götting ist Geschäftsführerin der Tengelmann Twenty-One KG und verantwortet als Chief People Officer die Themen People, Transformation und gemeinsam mit Christian W.E. Haub das Thema Sustainability. Sie ist seit Januar 2020 in der Unternehmensgruppe und war zuvor in zwei DAX-Konzernen, der BMW Group in München und der adidas Group in Herzogenaurach, in unterschiedlichen Rollen für das weltweite strategische Talent Management sowie die internationale Nachwuchs- und Führungskräfteentwicklung verantwortlich. In ihr Berufsleben startete sie im Rahmen eines Dualen Studiums der Betriebswirtschaftslehre bei einem traditionsreichen Bremer Handelsunternehmen, in dem sie nach vielen sehr unterschiedlichen Rollen zuletzt für Marketing und PR verantwortlich war. Jela Götting ist als Changemanagerin, Mediatorin und Coach ausgebildet und war in diesem Feld auch eine Zeitlang selbständige Unternehmerin.

Die Unternehmensgruppe Tengelmann wird durch einen Beirat kontrolliert und beraten. Dem Beirat gehören Thomas Ingelfinger (Vorsitzender), Astrid Hamker, Pier Paolo Righi und Prof. Dr. Matthias Schüppen an.

Unternehmens-
geschichte

Wilhelm Schmitz-Scholl gründet das Unternehmen 1867 unter dem Firmennamen „Wilh. Schmitz-Scholl“. Geschäftszweck ist der Großhandel mit Kolonialwaren aller Art sowie der Import von Kaffee und Tee.

Erste Generation

1867 Wilhelm Schmitz-Scholl gründet das Unternehmen unter dem Firmennamen „Wilh. Schmitz-Scholl“. Geschäftszweck ist der Großhandel mit Kolonialwaren aller Art sowie der Import von Kaffee und Tee.
1887 Wilhelm Schmitz-Scholl stirbt im Alter von 56 Jahren. Die Geschäfte übernehmen zwei seiner Söhne – Karl und Wilhelm Schmitz-Scholl.

Zweite Generation

1887 Übernahme des Unternehmens durch Karl und Wilhelm Schmitz-Scholl.
1893 Eintragung der Firma „Hamburger Kaffee-Import-Geschäft Emil Tengelmann“. Für den Namen stand ein Prokurist der Gesellschaft Pate.
1906 Wilhelm Schmitz-Scholl scheidet aus der Geschäftsführung aus und gründet die „Rheinische Zuckerwarenfabrik“ in Düsseldorf. Karl wird alleiniger Geschäftsführer.
1912 Produktionsbeginn in der Kakao- und Schokoladenfabrik WISSOLL in Mülheim an der Ruhr.
1933 Karl Schmitz-Scholl stirbt im Alter von 64 Jahren. Das Unternehmen erben zu gleichen Teilen seine Tochter Elisabeth Haub und sein Sohn Karl Schmitz-Scholl jr., der die Position des allein geschäftsführenden Gesellschafters übernimmt.

Dritte Generation

Die Jahre von 1930 bis 1950 sind Gegenstand der 2020 von Lutz Niethammer herausgegebenen Studie „Tengelmann im Dritten Reich: Ein Unternehmen des Lebensmittelhandels und der Nationalsozialismus“.
1933 Karl Schmitz-Scholl jr. wird allein geschäftsführender Gesellschafter, Mitgesellschafterin ist seine Schwester Elisabeth Haub, geb. Schmitz-Scholl. KSS jr. tritt in die NSDAP und auch in die SS ein – den Quellen nach zu urteilen nicht infolge ideologischer Nähe, sondern in Sorge um den Fortbestand des Unternehmens unter dem neuen Regime. Mit Spenden erkauft er dessen Protektion.
1939-1945 Das Unternehmen expandiert zwar nicht in eroberte Gebiete, macht aber als Lieferant der Wehrmacht erhebliche Gewinne – die der Bombenkrieg und die Enteignungen der Nachkriegsjahre in weiten Teilen wieder zunichtemachen. Karl Schmitz-Scholl agiert parallel zur Unternehmensleitung als Kriegsverwaltungsrat im Verpflegungsamt der Wehrmacht. Als „kriegswichtiges“ Unternehmen eingestuft, setzt Tengelmann Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, insbesondere aus Polen und der Sowjetunion, ein.
1945 Internierung von KSS jr. durch ein amerikanisches Besatzungskommando. Interimsweise übernimmt Adolf Hoeffner, der sich später als zwielichtige Figur entpuppt, die Geschäftsführung, bevor Treuhänder eingesetzt werden.
1948 Enteignung des Firmenvermögens in der sowjetischen Besatzungszone. Im Juli kehrt KSS jr. aus der Gefangenschaft zurück und kann, mittlerweile als „Minderbelasteter“ eingestuft, wieder die Leitung des Unternehmens übernehmen.
1953 Eröffnung des ersten Tengelmann-Selbstbedienungssupermarkts in der Münchner Leopoldstraße als einer der ersten seiner Art.
1968 Elisabeth Haub legt mit der Gründung des Karl-Schmitz-Scholl-Fonds den Grundstein für das Umweltengagement des Unternehmens.
1969 Karl Schmitz-Scholl stirbt kinderlos. Elisabeths Sohn, Erivan Haub, wird allein geschäftsführender Gesellschafter von Tengelmann.

Vierte Generation

1969 Erivan Haub wird allein geschäftsführender Gesellschafter von Tengelmann.
1971 Übernahme Kaiser’s Kaffee-Geschäft (später Kaiser’s Tengelmann).
1972 Der Markendiscounter Plus eröffnet seine ersten Filialen.
1979 Beteiligung an der amerikanischen The Great Atlantic & Pacific Tea Company (A&P) und schrittweise Übernahme der Aktienmehrheit.
1984 Ausdehnung des Umweltengagements unter dem Umweltzeichen von Frosch und Schildkröte.
1985 Beginn einer strategischen Diversifikation durch Mehrheitsbeteiligung an den OBI Bau- und Heimwerkermärkten.
1990 Einstieg in das Textilhandelsgeschäft durch die Übernahme von Modea (später Takko).
1993 100-jähriges Tengelmann-Jubiläum. Zum ersten Mal wird im Jubiläumsjahr die 50-Milliarden-D-Mark-Umsatzmarke überschritten. Damit gehört das Unternehmen zu den größten Lebensmittel-Filialbetrieben der Welt.
1994 Gründung des Textildiscounters KiK.

Fünfte Generation

2000 Erivan Haub überträgt die operative Verantwortung auf seine Söhne Karl-Erivan W. und Christian W. E. Haub und übernimmt die Funktion des Vorsitzenden im neu gegründeten Beirat der Unternehmensgruppe.
2003 Tengelmann zieht sich aus der Schokoladenproduktion zurück. Wissoll wird verkauft.
2004 Gründung des Non-Food Discounters TEDi.
2009 Zusammenschluss von Plus mit der Edeka-Tochter Netto Marken-Discount.
2010 Die Unternehmensgruppe beginnt ihr Engagement im E-Commerce und beteiligt sich an Start-ups wie z.B. Zalando und Babymarkt. Dies ist der Startschuss für die späteren Venture-Capital-Aktivitäten in der Unternehmensgruppe.
2012 Nach dem Verkauf von A&P startet Tengelmann mit der Tochter Emil Capital Partners neue US-Aktivitäten und beteiligt sich an vielversprechenden, jungen Unternehmen.

Tengelmann richtet die Immobilienaktivitäten in der Trei Real Estate neu aus.

2013 Mit Erreichen des 80. Lebensjahrs legt Erivan Haub seine Funktion im Beirat der Unternehmensgruppe nieder.
2016 Abgabe von Kaiser’s Tengelmann an den Edeka Verbund zum Ende des Jahres.
2017 Die Unternehmensgruppe Tengelmann feiert im September ihr 150. Jubiläum.
2018 Am 6. März 2018 stirbt Erivan Karl Matthias Haub in Pinedale, Wyoming, USA.

Seit dem 7. April 2018 wird Karl-Erivan W. Haub nach einer Skitour am kleinen Matterhorn vermisst.

Christian W. E. Haub übernimmt am 17. April 2018 die alleinige Geschäftsführung von Tengelmann.

2019 Die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG stellt zum 31. Dezember 2019 ihren operativen Geschäftsbetrieb ein. Die Tengelmann Twenty-One KG übernimmt die Aufgaben mit veränderter Ausrichtung.
2020 Das Tengelmann Areal in Mülheim-Speldorf wird im Mai an die Wiener Soravia-Gruppe verkauft.

Zum Jahresende übernimmt Tengelmann sämtliche Anteile am Textil-Discounter KiK. Im Gegenzug werden mit Wirkung Ende April 2021 die Anteile am Non-food Discounter TEDi an die H.H. Unternehmensgruppe abgegeben.

2021 Im Mai wird Karl-Erivan Haub vom Amtsgericht Köln für tot erklärt.

Christian Haub erwirbt im Juni den Anteil des verstorbenen Karl-Erivan Haub an der Tengelmann-Gruppe. Damit wird Christian Haub Mehrheitsgesellschafter der Gruppe. Die restlichen Anteile werden von seinem Bruder Georg Haub gehalten.

Im Herbst wird der juristische Sitz der Tengelmann Gruppe von Mülheim an der Ruhr nach München verlegt. Dieser Schritt folgt der bereits Anfang 2019 eingeleiteten Neuausrichtung der Muttergesellschaft als strategische Holding.

Sechste Generation

2022 Der Sitz der Tengelmann Twenty-One ist nunmehr München.

Die Kinder von Christian W.E. und Liliane A. Haub werden zu Mitgesellschaftern des Unternehmens.